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Gemeinde

… doch Gemeinschaft mit Gᴏᴛᴛ ist gefragt.

Das Wort „Gemeinde“ ist ein Fantasieprodukt

Wir bedienen uns heute dem Wort „Gemeinde“ so selbstverständlich, als ob dieses Wort so wie die Worte „Gott“ oder „Sünde“ schon immer existiert hätte. Dabei ist dieses Wort, an dem sich Millionen von Menschen ausrichten, erst im 8. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Erstaunlich, wie so lange Zeit Glaubensleben auch ohne „in die Gemeinde zu gehen“ existiert hat. Das wiederholte Nutzen des Wortes „Gemeinde“ in der Bibel suggeriert lediglich, dass es natürlich ein Teil des Lebens von Gläubigen zur damaligen Zeit gewesen sein muss und deren Entstehung auf Petrus zurückgeht. Wenn man zwei der heute gängigen Bibelübersetzungen anschaut, wird man feststellen, dass „Luther“ (in der Version 1912) 312 Mal das Wort „Gemeinde“ nutzte – sogar schon für Begriffe in den Schriften des Alten Testaments – und dass es „Menge“ gar auf 365 Erwähnungen des Wortes „Gemeinde“ in seiner Übersetzung brachte. Wörter wie „Versammlung, Zusammenkunft, Ansammlung oder Treffen“ scheinen also vor zweitausend und mehr Jahren schon nicht mehr das ausgesagt zu haben, was Gemeinde heute auszusagen scheint.

Vorher gab es Gemeinschaft der Gläubigen untereinander

Schauen wir uns die Stätten an, wo man sich im neuen, vermeintlich wahren Glauben an Gᴏᴛᴛ getroffen hat. Es ist anzunehmen, dass über einen relativ langen Zeitraum jene Orte Höhlen waren oder vielleicht kleine und einfach gebaute Wohnhäuser, deren Keller oder Dächer. Deren Kapazitäten sind wirklich nicht mit den heutigen teils sehr großen Kirchenbauten in Form von Domen und Kathedralen vergleichbar, geschweige denn, dass sich Menschen zu hunderten dort treffen konnten. Der Rummel, der heute durch die Gemeinden fegt, war zur damaligen Zeit einfach undenkbar.

Dass das so ist, muss einen Grund haben, der ganz sicher nicht auf den Glauben an Gᴏᴛᴛ zurückzuführen ist.

Das Herdenverhalten des Menschen – einer vorneweg, alle anderen hinterher

Der Mensch hatte schon immer und hat immer noch ein Problem mit religiöser Entwicklung (nicht mit geistiger Entwicklung zu verwechseln!). Kurze Zeit nach der Kreuzigung Jesu hat es bereits angefangen. Es wurden damals schon Weisheiten, Lehren und Erkenntnisse abgelöst, erweitert, gekappt, umformuliert, angeglichen oder ganz fallen gelassen, wenn etwas Neues als Lehre auftauchte. Scheinbar war es dann weniger mühsam, den Glauben im Leben umzusetzen, versprach aber umso mehr für zumindest den, der diese neue Lehre aufstellte und vertrat.

Dass das so war und auch heute noch so ist, ist natürlich glaubhaft, ist doch der Glaube an Gᴏᴛᴛ nichts, was einen Menschen weltlich befriedigt!

Der Glaube an Gᴏᴛᴛ ist das Begreifen von Gottesfurcht, Demut, Bescheidenheit und Achtung vor der Schöpfung! Nach Jesu Tod ist man scheinbar wiederholt auf die Idee gekommen, dass diese schier „unmenschlichen“ Züge auch überhaupt nicht angestrebt werden müssen, da sie in der den Menschen widerstrebenden Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit gar nicht erreicht werden können. Es wäre deshalb nur notwendig, den Menschen mit so vielen Informationen zu versorgen, bis er davon überzeugt ist, er wäre bereits gottesfürchtig, demütig und bescheiden. Erstaunlich, wie viele Menschen das heute nicht nur als Ausrede, sondern darüber hinaus als Glaube aus dem Evangelium Jesu sehen und entsprechend leben.

Die Tragödie

Die Gemeinde hat sich als trügerischer Glücksfall erwiesen, denn in einer Gemeinde der heutigen Tage können die Menschen nicht nur sich nach einer Woche wieder einmal treffen, sondern sie können auch zusammen feiern, essen, trinken, fröhlich sein. Der Gedanke an Gemeinschaft, wie er damals notwendig war, um ältere, arme, kranke – eben hilfsbedürftige Menschen aktiv zu unterstützen, ist doch heute in einer Gemeinde weitläufig kaum zu finden. Und wenn man es tut? Ist dann der Gedanke an Gᴏᴛᴛ ursächlich? Oder ist es nicht vielmehr der samaritanische Gedanke, der in der Wahrnehmung der zeitgenössischen Humanität geboten ist? Natürlich wäre das dann immer noch besser als nichts, doch im samaritanischen Gedanken steckenzubleiben, hilft niemandem, zu Gᴏᴛᴛ zu finden.

Gemeinde? Was ist das also? Es ist sehr oft leider nicht viel mehr als ein gemeinnütziger Verein, in dessen Obhut Menschen sich in Grüppchen zusammentun, sich selbst feiern und andere eventuell sogar ausgrenzen. Dort werden dann die eigenen Probleme und die der anderen besprochen, man bemitleidet sich oder tut sich hervor. Doch Gᴏᴛᴛ kommt nur sehr wenig vor. Gemeinde ist die Bestätigung für jedes Mitglied, dass der eigene Glaube richtig gut sein muss, denn in der Gemeinde haben ihn ja alle (gemeinsam), und das, obwohl doch keiner weiß, was der andere wirklich glaubt! Gemeinde ist viel zu oft nur das Haschen nach Mitgliedern und Ansehen nach außen hin und untereinander.

Der Nutzen von Lehrern

Eine Lehre in dem Sinne braucht es nicht, sondern nur das Evangelium als Aufforderung, an Gᴏᴛᴛ zu glauben und Sᴇɪɴᴇɴ Willen zu tun!

Wenn Älteste nicht einzig auf Gᴏᴛᴛ ausgerichtet sind und diesen Glauben nicht mit fester Stimme in der Gemeinde weitergeben, ist Gemeinde wegen der Vielzahl der verschiedenen Mitglieder und deren individuellen Bedürfnisse, die letztendlich nie zurückgestellt werden, die Basis für ebensolche Irrlehren, die weg von Jesus, weg von der Heilsbotschaft und als logische Folge weg von Gᴏᴛᴛ führen. Die Gemeinde ist dann das Grab für diejenigen, die bis dahin Gᴏᴛᴛ wirklich gesucht haben.

Gemeinde nein! Gemeinschaft ja!

Die Gemeinschaft der Geschwister untereinander kann auch nur bestehen, wenn einzig Gᴏᴛᴛ im Mittelpunkt steht und persönliche Befindlichkeiten außen vor bleiben. Private Gespräche vergiften den Blick auf Gᴏᴛᴛ, denn damit werden Emotionen ins Spiel gebracht, was den unausweichlichen Tod eines (relativ) klaren Glaubens an Gᴏᴛᴛ mit sich bringt.

Die wichtigste und einzig anzustrebende Gemeinschaft ist die im täglichen Leben gelebte Gemeinschaft mit Gᴏᴛᴛ, dem Vᴀᴛᴇʀ und Hᴇʀʀɴ.

Möge uns Gᴏᴛᴛ auf unserem Weg zu Iʜᴍ beistehen.