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Glaube

… ist meine Gewissheit.

„Glauben“ wird im Allgemeinen dadurch definiert, dass jemand von etwas felsenfest überzeugt ist. Da wir Menschen bequem sind, gerade wenn es darum geht, uns ändern zu müssen, genügt den allermeisten diese Definition, das Wort „Glaube“ für sich auch bezüglich eines Glaubens an Gᴏᴛᴛ in Anspruch zu nehmen. Dabei bedeutet das Verb „glauben“ mitunter auch genau das Gegenteil: Zweifel. Wenn man etwas gefragt wird, wovon man eben nicht genau weiß, ob es so ist oder nicht, wird man in den allermeisten Fällen umgangssprachlich das Wort „glauben“ benutzen, was in dem Fall jedoch lediglich für das Verb „denken“, im Sinne von „annehmen“, gebraucht wird.

Wenn ich von „glauben“ berichte, meine ich stets die „unbedingte Gewissheit im tiefen Vertrauen“. Ansonsten wende ich ausnahmslos das Wort „denken“ an, um solch ein Verschwimmen von Begrifflichkeiten von vornherein zu vermeiden.

Jesus sagte vor 2000 Jahren, dass man den Glauben an Gᴏᴛᴛ annehmen soll, wie ein Kind. Gemeint ist dabei sicherlich nicht die reine Annahme des Glaubens, weil der Erwachsene dazu gar nicht in der Lage ist, sondern man sollte, wenn man seinen Glauben an Gᴏᴛᴛ bemerkt, kindlich daran festhalten. Kinder vertrauen und gehen in ihrem Vertrauen sogar in den Tod. Prinzipiell sollte man auch im 21. Jahrhundert in kindlichem Vertrauen am Glauben festhalten, so wird jedoch die Art und Weise, wie wir zum Glauben finden, heute durch gänzlich andere Faktoren beeinflusst, als zwei Millennien zuvor. Durch die allgegenwärtige Wissenschaft und massive Veränderungen im sozialen Gefüge, weltweit wie vor Ort, haben wir Menschen inzwischen jegliche Fähigkeit verloren, etwas einfach hinzunehmen. Um etwas hin- oder gar anzunehmen, brauchen wir heute Beweise. Doch ohne Überlegungen vollkommen losgelöst von Religion, Esoterik, Spiritualität, Tradition und Humanismus finden wir lediglich jene Beweise, die für die allgemeine Misere des Glaubens überhaupt erst verantwortlich sind.

Glaube ich oder denke ich nur zu glauben?

Der Glaube an Gᴏᴛᴛ ist nicht greifbar, so wie Gᴏᴛᴛ Sᴇʟʙsᴛ nicht greifbar ist. Der Glaube ist eine Entwicklung, die recht unterschiedlich lang dauern kann und mit einer Entscheidung endet. Diese Entscheidung kann nicht getroffen werden, wenn dem nicht ein Erkenntnisprozess vorausging. Man entscheidet sich also nicht für Gᴏᴛᴛ und glaubt dann an Iʜɴ, sondern man entscheidet sich dafür, Gᴏᴛᴛ unbedingt erkennen zu wollen, und glaubt dann an Gᴏᴛᴛ als logische Konsequenz daraus.